Die chronische Nierenerkrankung bei der Katze

Viele ältere Katzen entwickeln im Laufe ihres Leben eine Nierenerkrankung. Das bedeutet, dass die Nieren eine ungenügende Leistungsfähigkeit aufweisen und Urin, Gift- und Abfallstoffe nicht mehr ausreichend aus dem Blut filtern kann.

Krankheitsbild:
Ihre Katze trinkt mehr und geht mehr aufs Katzenklo. Je nach Fortschreiten der Krankheit kann es zu Fressunlust, Gewichtsverlust und vermehrtem Erbrechen kommen. Das Fell Ihrer Katze wird stumpf und sie magert ab.

Ein Auslöser dieser Erkrankung ist meist unbekannt und kann viele Ursachen haben. Meistens verschlechtert sich die Nierenfunktion langsam über Monate oder Jahre, die Geschwindigkeit der Verschlechterung ist sehr individuell.

Diagnose:
Anhand einer Analyse der Blutwerte kann die Funktion der Nieren festgestellt werden. Außerdem wird der Urin Ihrer Katze untersucht, um die Filtrationsleistung der Nieren einschätzen zu können. Da die Nieren den Blutdruck maßgeblich beeinflussen, wird auch dieser in der Praxis kontrolliert.

Therapie:
Je nach Grad der Erkrankung empfehlen wir die passenden Medikamente für Ihre Katze. Um das Ausscheiden von Proteinen über den Urin zu verhindern, kann ihrer Katze ein flüssiges Medikament namens Semintra verschrieben werden. Bei Bluthochdruck erhält Ihre Katze ACE-Hemmer. Einige Katzen leiden unter Magenbeschwerden, welche mit Schleimhautschutz gelindert werden können.

Wichtigster Punkt ist das Verfüttern von proteinarmen Nierendiätfutter, damit die Nieren entlastet werden. Ebenso ist auf eine  ausreichende Flüssigkeitszufuhr und Kontrolle der Flüssigkeitsaufnahme zu achten.

Auf dem Foto sehen Sie Conetti, einer unserer Hospizkater. Wir hatten ihn mit einer fortgeschrittenen Nierenerkrankung zu uns geholt, damit er nicht im Tierheim stirbt. Er hatte noch neun schöne Monate mit uns. Er frass nicht gut, da er ein richtiger “Whiskas”-Kater war. Das Nierenfutter hat er gar nicht angefasst. Daraufhin habe ich Whiskas gemörsert und als Topping über das Nassfutter gestreut. Das fand er gut und wir haben es so beibehalten.

Sie können Ihre Katze auch regelmäßig eine Infusion geben, dabei lassen Sie Flüssigkeit unter die Haut laufen. Wenn Ihre Katze das mit macht und Sie es sich zutrauen, ist das eine wertvolle Bereichung der Therapie. Wir zeigen Ihnen gerne, wie man das macht.

Vorbeugung:
Eine Nierenerkrankung lässt sich oft nicht vermeiden, man kann jedoch die Auswirkungen verringern, wenn sie rechtzeitig erkannt wird. Es empfiehlt sich ab dem 7. Lebensjahr eine jährliche Kontrolle der Organwerte. Ab diesem Zeitpunkt altert Ihre Katze pro Katzenjahr im Schnitt vier Menschenjahre.

Conetti hat es geliebt, aus dem tropfenden Wasserhahn zu trinken. Prima, dann tropfte der Wasserhahn eben, sobald er ins Bad ging. Ihre Katze mag einen Trinkbrunnen – dann her damit. Probieren Sie einfach, wie sie das Trinkverhalten Ihres Lieblings fördern können.
Conetti hat sich auch Infusionen geben lassen und hat in Murkel einen echten Katerfreund gefunden. Alles in allem hatte er ein paar schöne letzte Monate.